Tag 11 - Ich bin 1000 Tode gestorben
An dem Fluss an dem wir gecampt haben gibt es unzählige Kanu-Verleihe. Ja es werden sogar ganze Touren angeboten. Ich mag es gemütlich den Fluss runter zu schippen mit nem Bier und Musik. Auch in Deutschland mache ich das bei gutem Wetter ab und an mit Freunden. Daher war ich so geil aufs Kanufahren dass es erstaunlich ist dass ich bis Tag 11 gewartet habe.
Es gab eine Strecke mit 8km länge die wir fahren wollten und da es in der Gruppe billiger ist sind wir kurzerhand mit den Eltern von Bruno, einem meiner beiden Freunde mit dem ich im Urlaub war, losgezogen. Dabei waren dann auch noch sein Bruder + Schwester + Freundin der Schwester. Brunos Vater wollte unbedingt mehr als 8km fahren und ich Idiot stimme dem auch noch zu -.- Es sollten 28km sein.
Wir sind also Morgends um 7 Uhr aufgestanden... allein das hätte mich abhalten sollen mitzukommen. Dann gings 30min mit dem Auto zum Kanu-Verleih und dann mussten wir dort nochmal 30min auf nen Bus warten der uns zum Start fahren sollte. Wir mussten uns mit Gepäck und Paddeln in einen viel zu kleinen Buss quetschen und zu allem überfluss schwenkte das Wetter von sonnig auf düster bewölkt um.
Am Start angekommen stieg ich aus dem Bus aus und mir kam ein total verratzter Typ entgegen der irgendwas auf französisch an mich hinlaberte. Hab ihm dann gesagt dass ich kein Geld hab und bin dann weiter gegangen. Dann gings zu den Kanus. Ein Zweierkanu sollte es sein. Es war die letzte Möglichkeit umzudrehen und ich hab sie nicht genutzt -.-
Ich teilte mein Kanu mit Sebi wärend Bruno alleine los musste. Die ersten 100m waren... naja... eine Qual! Im absoluten Schneckentempo mit vielen Drehungen und absolut unkoordiniert. Nach 200m machten wir 3 dann die erste Pause. Ich freute mich schon aus Ende denn für diese 200m haben wir sicher 10min gebraucht. Ausserdem war ich total durchnässt und meine trockenen Sachen wie Pulli und so waren es auch.
Dann gings weiter. Ich dachte wenn man sich treiben lässt kommt man irgendwann an, aber NEIN!!!! Man MUSS paddeln!!!! Nach 400m dann die nächste Pause und ich dachte ein gutes Viertel haben wir schon. Ich könnte diese Geschichte nun endlos fortsetzen aber ich lasse es lieber.
Nach einem Viertel der wahren Strecke dachte ich bei jedem Strand es sei das Ende und jedesmal wurde ich aufs neue entäuscht. Und dann machte es BÄM. Ja es fing an zu regnen. Aber nicht irgendein Regen sondern ein MONSUN. Überall blitze und donnerte es und ich wurde nass. Richtig nass! So nass das ich frohr. Richtig frohr! Es war zum kotzen. Übrigends waren wir nicht allein in diesem Fluss. Der gesamte Fluss war voller Kanus. Es waren 100% mehr Kanus als Fische in diesem Fluss und alle 30sek fuhr man gegen irgendjemanden. Diejenigen die Platz in einer Höhle fanden hatten glück. Natürlich hatten wir keine Höhle... und so wurden wir nass und nässer und nässer.
Am Anfang des Tages träumte ich von Wild Wasser Rafting und ordentlich Speed. Mittlerweile waren auch diese Träume zuende. Und dann ENDLICH das Ende! Und es hatte auch aufgehört zu regnen. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie motiviert ich an den Strand gefahren bin. Voller Tatendrang sprang ich aus dem Kanu und packte meine Sachen. Das alles nur um zu erfahren das wir gerademal die Hälfte hatten. DIE HÄLFTE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! AHHHHH!!!!!!
Ich hoffe ich kann meine blanke Verzweiflung hier in diesem Text ausdrücken...
Der Rest der Strecke ist leicht erzählt. Völlig verrückt wie ein Geisteskranker lag ich im Kanu, habe fast geheult und konnte nicht mehr richtig sprechen. Ich bin verrückt geworden. Alle armen Kanufahrer die mir ihm Weg waren wurden einfach übern haufen gefahren. Keine Rücksicht mehr auf jemanden und jeder der uns ausversehen rammte und sich dann auf französisch entschuldigte wurde aufs übelste beleidigt. Ich war zwar 2/3 der Strecke am powerrudern aber dann ließ auch iregdwann meine Kraft nach. Wie in geistiger Abwesenheit, wie eine Maschiene ruderte ich. Und das einzige was mich am Leben hielt war ein Nudistencamp das wir durchfuhren wärend uns ein nackter Indianer in seinem Kanu FLUSSAUFWÄRTS entgegenkam. Keine Ahnung ob ich schon so verrückt war und mir das nur eingebildet habe aber so habe ich es gesehen.
Die Bestätigung aber war dass die anderen das selbe gesehen haben.
Ich bin kein Mensch der andere Leute arbeiten lässt aber die letzten 4km für die wir ~2std. gebraucht haben durft Sebi allein paddeln.
Endlich am Ziel mussten wir 30min aufn Buss warten, 20min bis er los fuhr, 90 für die Rückfahrt dank eines Staus und dann nochmal 40min für die Heimfahrt und den ganzen Tag OHNE Zigaretten -.- weil die scheiß Tanken in Frankreich Kippen für 6,50 e verkaufen -.-
Definitiv der schlimmste Tag im Urlaub. never Never NEVER EVER NNNNNN__EEEE___VVVV___EEE____RRR EVEEEEEEER 28km Kanufahren.
Fortsetzung folgt...
/Edit: Mir fällt gerade auf das ich die Situation nicht schlimm genug rübergebracht habe, also stellt euch vor ihr müsst einen Olympia-Marathon auf den händen rückwertslaufen. Jetzt wisst ihr wie ich mich nach 1km gefühlt habe.
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5 Kommentare:
*lacht*
Du arme Sau =)
Kenn ich, allerdings waren es bei mir nur 11km und kein Nudistencamp :D
Kanu fahren bei gutem Wetter ist sooo geil und selbst wenn alles voller Wolken ist egal! aber...
wenn es dann regnet ist der spaß echt vorbei;(
und sonst einen schlechten Tag muss man ja haben sonst ist das kein Urlaub ;)
Mfg Shurtugal
ein optimist ;P
Ich kenne das... musste das selbe mal auf dem Neckar machen... glaub mir, es ist nicht schön wenn auf einmal ein verdammt großes Schiff auf dich zufährt ;)
btw: was ist denn eigentlich mit dem Kerl auf den Toiletten? Löse ma das Rätsel auf!
Gibt kein Rätsel zu dem Typ. Der Typ vom Klo ist der Klo-Klatscher wie in Teil 3 ausführlich beschrieben.
Der Gag ist halt das wir jeden Abend so zwischen 2-4 uhr ins Bett gingen und wir ihn JEDESMAL aber absolut JEDESMAL aufm Klo getroffen haben. Naja und das er so agressiv war.
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